Donnerstag, 3. November 2011

Sommer, Palmen, Sonnenschein!


Was macht man, wenn das Wetter in Tbilisi gerade eher grau und nieselig ist, man aber Besuch aus Armenien hat und beweisen muss, das Georgien viel toller ist? Richtig, man fährt weg. Was bietet sich da an? So einiges! So wurde von unserer "Das müssen wir noch sehen"-Liste Kutaisi ausgewählt - immerhin die zweitgrößte Stadt des Landes. 
Vier Stunden Marschrutka, vier Stunden Geruckel, vier Stunden Gelache über meine Schlafpositionen, fast vier Stunden Informationen über die Geographie Georgiens von einem georgischen Geographie-Professort. Nein, nicht auf georgisch, das wären dann doch zu viele Gs in einem Satz und davon abgesehen ist unser Georgisch noch immer nicht perfektioniert. Also auf Russisch, weil das in Armenien ja jeder kann, also auch unsere kulturweit-Kollegin aus Armenien. 
Während der vier Stunden werden aus Bergen Hügel und aus roten Blättern grüne. Es wird Sommer, es wird schön, es wird Italien. ... Italien??
Naja, jedenfalls denke ich die ganzen zwei Tage nur an Urlaub (was an Palmen und strahlender Sonne liegen könnte). Find ich gut.
Außer gutem Wetter, netten Leuten (die uns entweder ihre Wohnung überlassen oder die Stadt zeigen), leckerem Essen und Palmen gibts in Kutaisi auch schöne Dinge drumrum. Im Reiseführer wurden uns echte Dinosaurierspuren sowie eine Tropfsteinhöhle empfohlen. Ja, warum nicht?

Berg bei Kutaisi
 Also marschierten wir am nächsten Tag zum Abfahrtsort der Marschrutka, die uns in den Nationalpark bringen sollte. Und warteten. Und warteten. Und warteten. Und lehnten fragwürdige Angebote von fragwürdigen Georgiern mit fragwürdigem Englisch ab. Und warteten.
Und fanden die richtige Marschrutka! Yeah!
Am Eingang zum Nationalpark machten wir den Fehler, uns in Gegenwart einer georgischen Schulklasse als Deutsche zu outen. Die Reaktionen waren so wie häufig: Zehn Minuten hörte man "Germanuli"-Gemurmel, dann 1,5 Stunden "Das ist gut! Das ist fantastisch!"-Gemurmel. Genug Mut, um uns anzusprechen hatten sie aber nicht;)
Die Dinospuren waren dann eher unspektakulär, das Gebrüll von der CD im Hintergrund macht es nicht unbedingt realistischer und die Dinofiguren, die dann im Wald aufgestellt wurden... naja. Immerhin brachte es uns dazu, mit Kindheitsirrtümern aufzuräumen: Ihr kennt doch "In einem Land vor unserer Zeit".
Danach stand die Tropfsteinhöhle an. An sich sehr hübsch, wie das Tropfsteinhöhlen so an sich haben. Etwas nervig war die wechselfarbige Neonbeleuchtung, die dem ganzen alles natürlich nahm. Aber dafür gabs gratis ein bisschen Glück aus einer Spalte, die mit ekligem Wasser gefüllt war (dass es eklig war, merkte man natürlich erst, nachdem man sich von "Das bringt Glück!" locken ließ...).
Jetzt hatten wir nach der Höhle noch ein bisschen Zeit und sind zu einer Aussichtsplattform hochgelaufen, die sich dann auch wirklich gelohnt hat.
Man beachte die sexy Schlappen und die gute Aussicht darunter!


Wieder zurück in der Stadt gabs noch mal lecker georgisches Essen und schon gings zurück in den (etwas) kalten Großstadtmief, ins Chaos, nach Hause:)

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