Mittwoch, 14. Dezember 2011

Petersburg – Tagsüber

Nachdem wir erst den Flug nach Petersburg verpasst hatten und dann auch gleich am nächsten Morgen erst mal wieder raus aus der Stadt gefahren sind, waren wir mittwochmittags dann endlich wirklich in der Stadt angekommen.

Den Flipchart-Teil des Seminars hatten wir ja schon in Pionierlager erledigt, jetzt konnte es an den Russland-Teil des Seminars gehen. Das hieß zum einen, dass wir uns im weitesten Sinne „Projekte“ angeschaut haben, die es in Petersburg so gibt. Zum anderen hieß das, „den Russen an sich“ zu imitieren.

Projekte – ein absolut schwammiger Begriff, der wirklich alles bedeuten kann. Wir schauten uns in den verbleibenden Tagen in Petersburg ganz verschiedene an. Da gibt es zum einen NGOs, wie zum Beispiel „Citizen’s watch“, die sich für Bürgerrechte einsetzen. Caro, Kristina und ich führten eine Art Interview mit einem älteren Herren, der für diese Organisation arbeit, und einfach nur Spannendes und Schockierendes über Dinge erzählte, die in Russland so vor sich gehen. Ich  selbst konnte nicht alles verstehen, erstens hörte ich nur die Übersetzung, zweitens habe ich einfach keine Ahnung von Russland – das ist mir hier wieder mal aufgefallen. Ein interessantes Zitat ist vielleicht seine Antwort auf die Frage, ob er denn keine Angst hätte (vor Polizei und Co): „Ich bin so alt, ich brauche keine Angst mehr haben.“

Am nächsten Tag konnten wir uns zwischen „Sozial“ und „Politisch“ entscheiden. Weil es sich bei „Sozial“ um einen Second-Hand-Laden handelt, entschied ich mich zusammen mit Lisa, Daniil und Caro hierfür – eine gute Entscheidung. Der Laden sammelt Kleiderspenden und spendet den Erlös aus dem Verkauf. Eine gute Idee, die wir natürlich unterstützen wollten. Vollkommen uneigennütziges Shopping für kleines Geld, so muss eine „Gute Tat“ doch aussehen, oder?

Ein weiterer Programmpunkt lautete „Treffen mit GUS-Experten“. Und das war wörtlich zu nehmen. Ich weiß gar nicht genau, wer die Frau war, mit der wir sprachen, habe weder Namen noch genauen Beruf. Ich kann nur sagen, dass sie über alle ehemaligen Sowjetstaaten (ich glaube es sind 15) ungefähr alles wusste. Total spannend, vor allem, weil der Rest der Programmpunkte natürlich ziemlich auf Russland fokussiert war und wir so mal ein bisschen Input über die politische Lage Georgiens von einer „Außenstehenden“ bekamen. Beeindruckend, wie man so viel wissen kann. 

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